Vor knapp drei Jahren wurden in Brandenburg in den Landkreisen Oder-Spree und Dahme-Spreewald die ersten ASP-infizierten Wildschweine deutschlandweit gefunden. Nachdem dort nun 19 Monate lang kein neuer ASP-Fall mehr aufgetreten ist, hat die EU-Kommission Teile der Sperrzone II (infiziertes Gebiet) aufgehoben und die angrenzende Sperrzone I verkleinert. Die ASP gilt damit in dem 1300 km² großen Areal offiziell als getilgt, sodass auch alle Beschränkungen für Schweinehalter und Jäger aufgehoben wurden. Die in der Region ansässigen 37 Betriebe mit insgesamt rund 10000 Schweinen dürfen ihre Tiere wieder ohne Beschränkungen innerhalb Deutschlands verbringen.
Während sich Brandenburg über die erfolgreiche Aufhebung zufrieden zeigt, will man in Sachsen die Bejagung der Wildschweine intensivieren. Ziel ist, innerhalb der Schutzkorridore mit doppelten Zaunverlauf möglichst alle Wildschweine zu erlegen. Im Drei-Stufen-Plan haben zunächst die Jäger ca. acht Wochen Zeit, den Bestand auf 0,2 Tiere pro 100 ha Fläche zu reduzieren. Dafür erhalten sie eine Aufwandsentschädigung von 300 € je Wildschwein. Gelingt die Reduktion nicht, wird in Stufe 2 die Entnahme durch Dritte angeordnet und mit Drohnenunterstützung durchgeführt. Danach erfolgt in Stufe 3 die Bewirtschaftung der wildschweinfreien Gebiete. Die Jäger durchstreifen sie regelmäßig und bejagen eingewanderte Tiere.