Neben dem Mindestpreis brauchen wir weitere Maßnahmen, so Dr. Frank Greshake, LWK NRW.
Mehrere LEH-Ketten versprechen Mindestpreise. Was steckt dahinter?
Dem Handel ist zumindest teils bewusst, dass die aktuellen Tiefstpreise für die Schweinehalter ein Desaster sind. Zum Image Fleisch als Ramschware will niemand beitragen. Die Angst vor Treckern vor dem Logistikzentrum kommt hinzu. Mindestpreise sind zumindest eine öffentlichkeitswirksame Maßnahme.
Was haben die LEH-Ketten zugesagt?
Rewe setzt derzeit 1,40 € Basispreis an und zahlt in Relation zu den bezogenen Teilstücken den Fehlbetrag zum aktuellen Marktpreis an die Schlachtbetriebe. Kaufland agiert ebenso bei seinen Vertragsmästern. Das ist erst einmal positiv zu bewerten!
Kommt das Geld bei den Bauern an?
Ja! Denn die Verträge sind eindeutig. Anfang September hat die Westfleisch 1,50 € je Tier an die ITW-Lieferanten zusätzlich ausgezahlt. Weil Rewe laut Westfleisch nur noch Fleisch aus Haltungsform 2 bezieht, auch bei Verarbeitungsware. Der Betrag schwankt wöchentlich. Riesensummen wie Anfang 2021 sind nicht zu erwarten. Aber jetzt zählt jeder Cent!
Hilft eine Zusage zu 5xD? Die Handelsketten sind durchaus zu 5xD bereit. Ablehnung kommt von Mästern mit ausländischen Ferkeln und zum Teil von den Schlachthöfen. Letztere müssten noch mehr sortieren und sind mit der Logistik für Sauen, Börge, Eber und Improvac-Tieren bei ITW- und Standardschweinen ohnehin überfordert.
Tut der Handel genug zur Absatzförderung?
Erfahrungsgemäß verdoppelt sich der Absatz bestimmter Teilstücke bei Sonderangeboten. Zeitweise wird man angesichts voller Lager wohl zu dieser Maßnahme greifen müssen. Aldi hat entsprechende Absichten geäußert.
Die typischen Rabattschlachten sollte es aber nicht geben. Denn sie schaden dem Image!
