Die Abstockung der deutschen Schweinebestände schreitet weiter rasant fort. So wurden bei der jüngsten Viehzählungen im Mai nur noch 24,6 Mio. Schweine erfasst. Das sind 3,3% weniger als ein Jahr zuvor. Die Zahl der Schweinehalter fiel um 3,2% auf 19800.
Besonders stark ist die Abstockung bei den Sauen. Ihr Bestand ging binnen Jahresfrist um 8,3% auf zuletzt 16,3 Mio. Muttertiere zurück. Auch der Ferkelbestand weist mit 7,2% ein kräftiges Minus gegenüber dem Vorjahr auf. Zuletzt gab es noch 6500 Ferkelerzeuger in Deutschland. Das sind rund 2000 bzw. gut 22% weniger Betriebe als vor vier Jahren.
Die Anzahl der Mäster ging innerhalb eines Jahres um rund 700 auf 16700 Betriebe zurück. Die Mastbestände weisen in der Statistik zwar ein leichtes Plus von gut 1% auf 12,2 Mio. Schweine auf. Allerdings dürfte dieses Ergebnis noch durch den im Frühjahr weiter währenden Schweinestau geprägt sein.
Eine realistischere Bewertung der Mast zeigen die deutschen Schlachtzahlen. Diese gingen im letzten Jahr um mehr als 3% auf 53,4 Mio. Schlachtschweine zurück (siehe Übersicht). Der seit 2017 anhaltende Negativtrend beim Schlachtvolumen setzte sich damit fort.
Für das laufende Jahr rechnet die ISN-Interessengemeinschaft mit einem weiteren Rückgang der Schlachtzahlen um mehr als 3% auf nur noch 51,6 Mio. Schweine.
Hauptgrund ist neben den unzureichenden Schlachterlösen und gestiegenen Kosten insbesondere die fehlende Planungssicherheit im Zuge der Tierwohldebatte.