Die wöchentliche VEZG-Preisnotierung sorgt immer wieder für Diskussionen. Kann ein Mehrwochen- oder Mehrmonatspreis Ruhe in den Schweinemarkt bringen?
Marcus Arden, SUS
Die VEZG-Notierung ist für viele Bauern ein Segen. Durch die Erzeugergemeinschaften, die die Bauern vertreten, sitzen die Landwirte bei der Schweinepreisfindung indirekt mit am Verhandlungstisch.
Zur Wahrheit gehört aber auch: Kaum etwas in der Veredlungsbranche erhitzt die Gemüter regelmäßig so sehr wie die wöchentliche Schweinepreisnotierung. Steigt die Notierung nur um wenige Cent, meckern die Bauern. Steigt sie deutlich, nörgeln die Schlachter. Richtig Feuer unterm Dach ist, wenn die rote Seite steigende Notierungen wieder einkassiert oder einseitig Hauspreise durchdrückt.
Der Wochenpreis beeinflusst auch das Lieferverhalten. Ist Musik im Markt, halten viele Mäster ihre Tiere zurück. Kommt Druck auf, will jeder schnell noch vor der nächsten Notierungsrunde abliefern. In beiden Fällen entstehen Reibungsverluste.
Gibt es bessere Lösungen für die Preisfindung? Bringt ein Mehrwochen- oder Mehrmonatspreis mehr Ruhe in den Markt? Treffen Bauern und Lebensmitteleinzelhandel künftig verstärkt bilaterale Preisabsprachen, weil immer mehr Schweine über Absatzkanäle wie zum Beispiel Tierwohlprogramme vermarktet werden? Braucht es künftig gar eine zweite Tierwohlnotierung?
SUS hat vier Experten um ihre individuelle Einschätzung gebeten.
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