Jürgen Albers, 1. Vorsitzender URS Niedersachsen
Der Ferkelerzeugung eine positive Zukunft zu bescheinigen, fällt mir viel schwerer als vor drei Jahren. Die katastrophale Erlössituation hat Spuren hinterlassen. Auf den Betrieben wird nicht investiert, sondern auf Sicht gefahren.
Daran hat die Politik ihren Anteil. Die Haltungs-VO mit Übergangsfristen für den Umbau des Deck- und Abferkelstalles ist eine riesige Herausforderung. Denn während die Uhr tickt, bremsen Bau- und Emissionsrecht die Zukunftsbetriebe aus.
Zudem wird die auf mehrere Jahre angelegte staatliche Umbauförderung von 1 Mrd. € längst nicht ausreichen. Die Borchert-Kommission hat 4 Mrd. € jährlich errechnet.
Es passt nicht, dass Berlin die Ferkelerzeugung stärken will und sie gleichzeitig bei der Haltungskennzeichnung außen vor lässt. Selbiges bei 5xD, wo der Handel, aber nicht die Verarbeiter und Gastronomen Farbe bekennen.
Doch auch so wird das deutsche Ferkel knapp und begehrt. Viele Besamungsstationen haben in den letzten zwölf Monaten gut 15% weniger Tuben verkauft. Und die gesetzlichen Tiertransportzeiten werden weiter gekürzt und den Ferkelimport erschweren.
