Stefan Leuer, Berater LWK Nordrhein-Westfalen
Die deutsche Ferkelerzeugung befindet sich in der Krise. Seit dem Frühjahr 2020 mit über 80 € Grundpreis für ein 25 kg-Ferkel sind die Notierungen abgestürzt und zeitweise wurden nicht mal die Direktkosten erwirtschaftet.
Der aktuelle Grundpreis von um die 50 € liegt zwar im langjährigen Vergleich auf durchschnittlichem Niveau, wird den deutlich gestiegenen Kosten aber nicht gerecht. Herausstechen die stark gestiegenen Futterkosten, die mit aktuell knapp 1200 € pro Sau inkl. Aufzucht ca. 60% höher sind als im langjährigen Mittel der letzten Jahre. Die explodierenden Energiepreise werden erst nächstes Jahr richtig durchschlagen.
Insgesamt sind die Produktionskosten gegenüber dem Mehrjahresschnitt um mindestens 50% gestiegen. Für eine kostendeckende Sauenhaltung müssten die Notierungen bei ca. 74 € liegen.
Solch ein fairer Marktpreis lässt sich nur erzielen, wenn in der EU Wettbewerbsgleichheit herrscht und ein deutsches Ferkel nicht per se teurer ist als ein Importferkel. Damit wären wir allerdings wieder beim Dauerthema 5xD und wie so etwas umgesetzt und gelebt wird.
