Jürgen Langreder, Schweinehalter und BRS-Vorstand
Veränderungen haben die Schweinehaltung seit meinem Berufseinstieg schon immer begleitet. Aber seit rund zehn Jahren schauen wir unserer Branche beim Sterben zu. Aktuelle Rekorderlöse können nicht über die massiven Verluste der letzten Jahre und die fehlende Perspektive hinwegtäuschen.
Wer hier als potenzieller Hofnachfolger noch nicht das Weite gesucht hat, wird spätestens bei der Außenwahrnehmung unserer Branche ins Grübeln kommen. Durch die andauernde Negativberichterstattung hat sich ein Zerrbild ohnegleichen in der Gesellschaft entwickelt. Darin werden Fleischgenuss und Nutztierhaltung per se mit Gesundheitsbedenken und Tierquälerei verknüpft.
Wenn wir jetzt nicht schleunigst selbst anpacken und unser Image aufpolieren, wird unsere Branche weiter mit Unwahrheiten und Vorurteilen überschüttet. Und anpacken bedeutet, dass wir Landwirte zusammen mit den vor- und nachgelagerten Bereichen Geld für professionelle Marketingkampagnen in die Hand nehmen müssen.
Und das nicht nur aus wirtschaftlichen Gründen, sondern auch, um die Nachfolger für unsere Familienbetriebe zu stützen.