Lukas Schmidle, Sauenhalter und Berater
Wie geht es weiter? Überspitzt würde ich antworten: Wenn die Sauenhaltung den Trend der letzten gut zwei Jahre beibehält und die Betriebsbilanzen eher belastet statt stützt, nicht mehr lange. Allein in Baden-Württemberg ist der Sauenbestand in den letzten zehn Jahren um 70% geschrumpft. Das ist eine Zäsur, kein geordneter Strukturwandel.
Zwar rücken auf den Betrieben immer noch junge und innovationsfreudige Köpfe nach. Doch dieser Umstand allein wird nicht reichen, um angesichts fehlender finanzieller Reserven den Investitionsstau zu überwinden.
Gerade mit Blick auf die anstehenden Umbauten im Deckstall und in der Abferkelung müssen sich die Kettenpartner fragen: Was ist uns ein deutsches Ferkel im Stall wert?
Ein paar Euro auf die Notierungen und kleinstrukturierte Tierwohlprogramme, die sich aktuell sehr schwer tun, werden uns nicht weiterhelfen. Wir müssen uns durch unsere hohen Produktionsstandards und regionalen Lieferketten im Gesamtmarkt stärker hervorheben. Ohne eine nachhaltige Wertschöpfung und Perspektive wird bald in vielen Ställen für immer das Licht ausgehen.
