In den Niederlanden kommt es seit Wochen zu heftigen Protestaktionen von Landwirten, teilweise mit gewaltsamen Ausschreitungen. Landwirte haben u.a. per Traktor eine Polizeiabsperrung vor dem Haus der Umweltministerin durchbrochen und ein Güllefass entleert.
Auslöser sind die Pläne der Regierung zur drastischen Absenkung der Stickstoffemissionen. So soll der N-Ausstoß in mehr als 130 Naturschutzgebieten um 70% verringert werden. Bis 2030 sollen die Stickstoffemissionen landesweit um 50% sinken. Die Regierung war zuvor gerichtlich verpflichtet worden, den Ausstoß drastisch zu reduzieren, um die Natur zu schützen. In zahlreichen Gebieten wurden bereits große Bauprojekte stillgelegt. Um das Ziel zu erreichen, müssten auch viele landwirtschaftliche Betriebe schließen. Denn laut Behörden ist die Landwirtschaft für etwa 45% des Stickstoffausstoßes verantwortlich.
Geplant ist, zahlreiche Veredlungsbetriebe aufzukaufen und dann stillzulegen. Der Agrarverband LTO spricht von einem drohenden Kahlschlag.