Gute Vorzeichen für Erzeuger

Die guten Schweinepreise haben den Bestandsabbau in Deutschland verlangsamt. Auch für 2024 stimmen das knappe EU-Lebendangebot und die gesunkenen Futterkosten zuversichtlich.

Die gute Nachricht vorweg: Auch im laufenden Jahr können die deutschen Schweinehalter aller Voraussicht nach mit auskömmlichen Preisen rechnen. Denn der Bestandsabbau hat durch das freundliche Marktumfeld zuletzt zwar spürbar an Schwung verloren. Die Krisenjahre haben aber nachhaltig das Angebot an Ferkeln und Schlachtschweinen reduziert.

Dass dies nicht nur auf Deutschland, sondern auch auf andere große Schweineproduzenten in der EU zutrifft, gibt unseren Fleischvermarktern den dringend benötigten Rückenwind. Für 2024 wird nämlich erwartet, dass der Schweinefleischverzehr auf nur noch 25,2 kg je Bundesbürger sinkt. Wie gut das Schweinejahr also wirklich wird, hängt maßgeblich von den internationalen Märkten ab.

Bestand stabilisiert sich

Blickt man zunächst auf den deutschen Markt, kann man davon ausgehen, dass sich die Nettoeigenerzeugung im Jahr 2024 nur geringfügig reduzieren wird. Gestützt wird diese Annahme in erster Linie durch die jüngsten Bestandsentwicklungen. So wurden im November 2023 nur noch 21,2 Mio. Schweine gezählt. Angesichts dessen, dass vor zehn Jahren mehr als 28 Mio. Tiere gehalten wurden, zwar eine bedrückende Zahl. Im Vergleich zum Vorjahr ist der Gesamtbestand allerdings nur noch um 150.600 Tiere bzw. 0,7% gesunken.

Ein ähnliches Bild zeichnet sich in der Ferkelerzeugung ab, die in der Vergangenheit hart vom Strukturwandel betroffen war. Die nationale Sauenherde konnte sich mit circa 1,4 Mio. Tieren nahezu konstant halten. Im Vorjahresvergleich fehlten lediglich 3.800 Sauen, was einem Minus von 0,3% entspricht.

Zur Wahrheit gehört aber, dass sich dieser moderate Bestandsverlust nur damit erklären lässt, dass einige Höfe aus der Selbstbewirtschaftung in die Verpachtung gegangen sind. Denn selbst die guten Preise konnten die Aufgabewelle nicht stoppen. So wurden zuletzt 16.180 schweinehaltende Betriebe gezählt, was ein Minus von 760 Betrieben oder 4,5% bedeut. Die Ferkelerzeugung für sich betrachtet wies mit 330 Betrieben bzw. 6% eine noch höhere Aufgabequote auf.

Ferkelpreise konstant hoch

Die Deckungsbeitragsrechnungen belegen zwar, dass die verbliebenen Betriebe ihre biologischen Leistungen weiter steigern. Unterm Strich ist das Ferkelangebot aber weiter rückläufig und reicht kaum zur Bedarfsdeckung. Hinzu kommt, dass die traditionellen Ferkel-Lieferländer, wie Dänemark und die Niederlande, derzeit nicht in der Lage sind, die Versorgungsengpässe aufzufangen.

Das drückt sich auch darin aus, dass der saisonale Preisabschwung zum Jahresende schon wieder überwunden scheint. In der Regel bleibt die Nachfrage nun bis weit ins Frühjahr hoch. Zumal die Einstallbereitschaft nicht nur davon angetrieben wird, dass die Mäster naturgemäß zum Start der Grillsaison schlachtreife Tiere im Stall...