Um die Futteraufnahme, die Darmgesundheit und die Wurfleistung bei Sauen zu verbessern, testeten brasilianische Forscher pflanzliche Zusatzprodukte. Zu den sogenannten Phytogenen zählen u.a. Pflanzenextrakte wie ätherische Öle, Gewürze und organische Substanzen.
Der Versuch fand in einem konventionellen Betrieb in Brasilien mit 93 laktierenden Sauen der Genetik Topigs TN70 statt. Die Einteilung der Sauen erfolgte in eine Kontrollgruppe mit 49 Tieren und eine Versuchsgruppe mit 44 Tieren. Das breiförmige Kontrollfutter bestand aus Mais- und Sojabohnenmehl. Die Sauen der Versuchsgruppe erhielten zusätzlich das Produkt „Digestarom Sow“ der Firma DSM Nutritional Products. Dieses setzt sich aus ätherischen Ölen wie z.B. Kümmelöl, Thymianöl, Anisöl, Kräutern und Extrakten zusammen. Je Kilogramm Futter wurden 15 g Digestarom ab dem zweiten Laktationstag zugemischt.
Die wichtigsten Ergebnisse:
- Die Sauen mit pflanzlichen Zusatzstoffen im Futter produzierten mehr Milch. Sie erreichten 9,37 kg pro Tag, in der Kontrollgruppe waren es 7,66 kg je Tag.
- Der Zusatz führte dazu, dass beim Absetzen weniger leichte Ferkel gezählt wurden. Wie die Übersicht zeigt, wogen in der Kontrollgruppe 42,5% der Ferkel unter 4,9 kg, in der Versuchsgruppe waren es 20,3%. Der Anteil der Ferkel mit über 6,1 kg Absetzgewicht oder mehr betrug in der Versuchsgruppe 43,1% und in der Kontrollgruppe 25%.
- Die Sauen der Versuchsgruppe waren insgesamt ruhiger. Sie lagen länger und häufiger auf der Seite und ließen ihre Ferkel länger säugen.
- Die Milch der Sauen unterschied sich biochemisch in beiden Gruppen nicht. So waren zum Beispiel der Gesamtprotein- und der Globulingehalt während der Säugezeit nahezu identisch. Nur am Ende der Laktation wies die Milch der Sauen aus der Versuchsgruppe höhere Protein- und Harnstoffgehalte auf.
- Durch den Einsatz der phytogenen Verbindungen traten weniger schwere Durchfälle bei Ferkeln während der Laktationsphase auf. Möglicherweise kam es zu einer Übertragung der bioaktiven Wirkstoffe aus den phytogenen Verbindungen über die Milch, was eine antimikrobielle Wirkung hervorrief.
Fazit
Die Zugabe von pflanzlichen Inhaltsstoffen ins Sauenfutter führte zu höheren Wurfleistungen und weniger leichten Ferkeln beim Absetzen. Zudem produzierten die Sauen mehr Milch und sie verhielten sich insgesamt ruhiger.
Originalbericht hier
Kontakt: Camilla Mendonça Silva,
camillamsazoo@gmail.com