Die subklinische Mastitis bei Sauen kommt in fast allen Betrieben vor. Meist sind mehrere Gesäugekomplexe ohne äußerlich erkennbare Zeichen entzündet. Bei Kühen beeinträchtigen die Entzündungen der Euterviertel bekanntermaßen die Milchproduktion und -qualität. Ob dies auch bei Sauen der Fall ist, sollte eine französische Studie zeigen.
Die Studie basiert auf einer Stichprobe mit 18 Sauen in der Versuchsstation von Cooperl. Die ausgewählten Muttertiere hatten augenscheinlich keine klinische Mastitis. Am 5. Tag der Laktation wurde bei ihnen jede Zitze per Hand gemolken und die Milch aufgefangen. Insgesamt untersuchte das Labor 255 Milchproben. Es erfolgte ein quantitativer und semiquantitativer Leukozytentest.
Gleichzeitig wurde die Positionierung der Ferkel am Gesäuge durch fünf Beobachtungen ermittelt. Die individuelle Zunahme des einzelnen Ferkels zwischen dem zweiten und dem 19. Tag nach der Geburt konnte anhand der erfassten Einzelgewichte berechnet und die Leistung mit dem Ergebnis des Leukozytentests verglichen werden.
Hier die wichtigsten Ergebnisse:
- Die Screeningmethode gilt auch für Sauenmilch als sicher mit einer Sensitivität und Spezifität von 71 bzw. 67%.
- Der durchschnittliche Leukozytenwert betrug 35.000 Zellen pro ml Milch.
- 17,5% der Proben wiesen eine Leukozytenzahl von mehr als 250.000 Zellen je ml auf, was auf das Vorhandensein von Entzündungen und einer subklinischen Mastitis hinweist.
- Sechs Sauen waren frei von Mastitis, während bei vier Sauen mehr als 25% der Zitzenkomplexe infiziert waren.
- 131 Ferkel konnten beim Saugakt als stabil an den Zitzen identifiziert werden. Das sind etwa 70% aller beobachteten Ferkel.
- Die durchschnittliche Tageszunahme der Ferkel betrug 210 g. Die Zunahme nimmt tendenziell ab, wenn die Leukozytenzahl steigt (siehe Übersicht).
Fazit
Eine hohe Anzahl an Leukozyten in der Sauenmilch deutet darauf hin, dass eine subklinische Mastitis vorliegt. Dies kann zu einer Verringerung der Milchproduktion und sinkenden Absetzgewichten führen. Entscheidend ist, bei Mastitisproblemen schnell zu handeln. Maßnahmen müssen mit dem Hoftierarzt abgestimmt werden.
Kontakt: noemie.kermarrec@cooperl.com
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