Seit Herbst 2021 dürfen verarbeitete tierische Proteine (VTP) in der Nutztierfütterung wieder eingesetzt werden, wenn man sie nicht an die gleiche Tierart verfüttert. Das Staatsgut Schwarzenau hat in einem Fütterungsversuch den Einsatz von verarbeitendem Geflügelprotein beim Ferkel untersucht.
Die Kontrollgruppe erhielt pflanzliche Eiweißkomponenten. Das Futter der Versuchsgruppe enthielt 3,5% VTP. Die Fütterung erfolgte zweiphasig. Jede Phase dauerte drei Wochen.
Die 192 Ferkel wurden nach Lebendmasse, Abstammung und Geschlecht gleichmäßig in 16 Buchten zu je 12 Tieren aufgeteilt. Im Schnitt waren die Versuchsferkel 28 Tage alt und wogen 8,5 kg.
Hier die wichtigsten Ergebnisse:
- Die durchschnittlichen Tageszunahmen lagen in der Kontrollgruppe bei 446 g, in der Versuchsgruppe erreichten die Ferkel 411 g. Der Unterschied war signifikant. Wie die Übersicht zeigt, wogen die Ferkel der Versuchsgruppe am Aufzuchtende rund 2 kg weniger.
- Der Futterverbrauch war in der Versuchsgruppe mit 736 g durchgehend niedriger als in der Kontrollgruppe. Hier waren es 780 g. Im Mittel der ersten drei Aufzuchtwochen war der Unterschied sogar signifikant.
- Beim Futteraufwand bzw. dem Energieaufwand je kg Zuwachs ergaben sich keine signifikanten Unterschiede. In der Versuchsgruppe mit VTP lag der Futteraufwand bei 1,80 kg bzw. 24,7 MJ ME pro kg Zuwachs. In der Kontrollgruppe waren es 1,76 kg bzw. 23,7 MJ.
Schlussfolgerung
Der Einsatz von verarbeitetem tierischem Geflügelprotein zeigte in diesem Fütterungsversuch keine Vorteile gegenüber einer rein pflanzlichen Futterration auf Basis von Sojaextraktionsschrot. Die Ursache des niedrigeren Futterverbrauchs ist möglicherweise auf eine mangelnde Akzeptanz zurückzuführen.
Kontakt: Dr. Wolfgang Preißinger
wolfgang.preissinger@lfl.bayern.de
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