Zur nährstoffreduzierten Mastfütterung hat die LWK Niedersachsen bereits zwei Versuche mit Danzucht-Genetik durchgeführt. Das Ergebnis war, dass Mastschweine mehr Futter je kg Zuwachs benötigen. Ob die stark eiweißreduzierte Fütterung ab 80 kg LG tatsächlich an Grenzen stößt, sollte ein dritter Versuch mit 120 Ferkeln (db.77 x db.Viktoria) zeigen. Die Schweine wurden an der LPA Quakenbrück in Einzelbuchten gehalten.
Während die Kontrollgruppe das RAM 3.1-Futter bis 65 kg und anschließend das Endmastfutter RAM 3.3 erhielt, wurde in der Versuchsgruppe (12 % RP) vierphasig gefüttert: RAM 3.1 bis 40 kg, RAM 3.2 von 40 bis 65 kg, RAM 3.3 von 65 bis 80 kg und anschließend RAM 3.3 a mit 12 % RP.
Dieses Futter enthielt kein Sojaschrot, sondern als Eiweißfutter nur noch 4,5 % Rapsschrot und etwas Weizenkleber. Die Proteinreduzierung auf 12 % erforderte neben der Ergänzung der ersten vier Aminosäuren noch einen Zusatz von Valin. Gegenüber dem üblichen RAM-Futter waren die P-Gehalte in allen Versuchsfuttern reduziert.
Hier die wichtigsten Ergebnisse
- Die Kontrollgruppe (RAM zweiphasig) erzielte 1066 g und die Versuchsgruppe (RAM vierphasig, 12 % RP ab 80 kg) 1052 g Tageszunahmen (s. Übersicht). Der Futteraufwand der Kontrollgruppe war mit 2,47 kg je kg Zuwachs signifikant niedriger als der der Versuchsgruppe mit 2,57 kg. Die Tiere fraßen im Mittel 2,62 kg täglich.
- Die Klassifizierung der Schlachtkörper erfolgte nach AutoFOM. Die Indexpunkte je kg Schlachtkörpergewicht lagen im Mittel bei 1,009. Gesicherte Unterschiede in der Schlachtkörperbewertung traten nicht auf.
- Die Berechnung der Futterkosten beruhte auf den Nettopreisen im Versuchszeitraum. Je 100 kg Zuwachs lagen sie in der Kontrollgruppe bei 62,87 € und in der Versuchsgruppe (12 % RP ab 80 kg) bei 64,60 €.
- Je Tier wurden folgende Stickstoff- und Phosphat-Ausscheidungen ermittelt: Kontrollgruppe: 3,04 kg N und 1,22 kg P2O5; Versuchsgruppe: 2,71 kg N und 1,15 kg P2O5.
Fazit
Die stark proteinreduzierte Gruppe benötigte 100 g Futter mehr je kg Zuwachs. So wiesen die Tiere um ca. 1,73 € höhere Futterkosten je 100 kg Zuwachs auf, schieden aber 11 % N und 5 % P2O5 weniger aus. Kontakt: Andrea.Meyer@lwk-niedersachsen.de