Schweinemast: Futterverluste reduzieren

Die Futterverluste unterscheiden sich je nach Trogform und -gestaltung. Ergebnisse hierzu aus mehreren Versuchen.

Gerade bei hohen Futterpreisen rücken die Futterverluste wieder in den Fokus. Das KTBL (2012) gibt Kalkulationswerte für Futterverluste in der Mast von 2 bis 4 % an. Neue, optimierte Trogformen bzw. Fütterungstechniken werden dabei nicht berücksichtigt.

Um herauszufinden, wie viel Futter tatsächlich in den Güllekanälen landet, wurde am Staatsgut Schwarzenau in ausgesuchten Buchten das Futter, welches während des Durchganges durch die Spalten fiel, aufgefangen. Hierzu wurde ein Holzrahmen konstruiert, der mit einem robusten Netz (Siloabdeckgitter) be­­spannt war und mittels Gewinde­stangen unter dem Trog und den Spaltenelementen aufgehängt wurde.

In einem Teilprojekt wurden über mehrere Jahre hinweg verschiedenste Fütterungstechniken erprobt. Die Unterschiede zwischen den Gruppen, aber auch zwischen den Fütterungstechniken waren groß.

Hier die wichtigsten Ergebnisse:

  • Wurde am Sensor-Kurztrog gemästet, lagen die Futterverluste bei ca. 3 %.
  • Durch die seitliche Anbringung der Tränken am Futtertrog konnten die Futterverluste nochmals um ca. 40 % reduziert werden (siehe Übersicht).
  • Die zusätzliche Gummimatte, ca. 30 bis 40 cm um den Trog herum, reduzierte die Futterverluste nochmals deutlich auf unter 1 %.
  • Allein durch die Montage der Gummimatten konnten so ca. 2,9 kg Futter je Mastschwein eingespart werden. Bei 1 000 Mastplätzen war dies eine Ersparnis von über 3 000 €.
  • Die deutlich geringsten Verluste wurden am Langtrog mit Sensor beobachtet. Hier lag der Wert nur bei 0,38 %. Auch die Wiederholung in einem Mast­durchgang mit Jungebern zeigte mit unter 0,5 % sehr geringe Verluste.
  • Anscheinend hatte hier das ausgeglichene Tier-/Fressplatzverhältnis einen deutlich senkenden Einfluss auf die Höhe der Futterverluste.
  • Im Wartestall für tragende Sauen wurden ebenfalls Netze unter der Abrufstation installiert. Für tragende Sauen ergab sich ein Futterverlust von 1,6 %.
  • In der Ferkelaufzucht konnte zwischen Kurztrog mit Sensor (Spotmix) und Breifutterautomaten unterschieden werden. Hier punkteten die Breifutterautomaten gegenüber den Kurztrögen (1,9 % statt 2,4 % Futterverlust am Kurztrog).

Bleibt festzuhalten

Waren Tränken am Futtertrog vorhanden, verschleppten die Tiere deutlich weniger Futter. Zusätzliche Gummimatten reduzierten die Futterverluste nochmals. Auch beim Langtrog mit Sensor und Fressplatz für alle Tiere sanken die Futterverluste gegenüber den KTBL-Werten. Kontakt: Wolfgang.Preissinger@lfl.bayern.de


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