Die Gesundheit und Leistungs-fähigkeit eines Schweinebestandes stehen in einem sensiblen Gleichgewicht. Mit welchen Strategien kann beim Antibiotika-Einsatz noch gespart werden, ohne dieses zu gefährdenDer Erfolg in der Schweineproduktion steht und fällt mit der Tiergesundheit. Denn ein hoher Gesundheitsstatus im Stall steht für: Höhere Zunahmen in der Ferkelaufzucht und Mast, weniger Tierverluste von der Geburt bis zum Mastende, weniger tot geborene Ferkel und größere Würfe sowie weniger Antibiotika-Einsatz. Gerade der letzte Punkt ist auch in der öffentlichen Diskussion ein wich-tiges Thema. Von verschiedenen Seiten wird gefordert, den Antibiotika-Ver-brauch in der Tierhaltung weiter zu reduzieren. Erst kürzlich hat die nieder-ländische Agrarministerin Verburg vorgeschlagen, das Dispensierrecht für Tierärzte – also deren Erlaubnis Medi-kamente zu verkaufen – zu hinterfragen. Denn in Dänemark habe die Ab-schaffung des Dispensierrechts zu ei-nem Rückgang des Antibiotika-Ver-brauchs geführt. Der Bauernverband LTO und die Interessensvertretung NVV halten jedoch dagegen. Natürlich ist der Tierarzt in diesem Zusammenhang der wichtigste Ansprechpartner für den Schweinehalter. Doch wäre die Beratung besser, wenn es das Dispensierrecht in Deutschland nicht gäbe? Würden dann tatsächlich weniger Arzneimittel verbraucht? Oder sind mit der Abschaffung des Dispensierrechts Nachteile verbunden, die die medizinische Versorgung von Schweinebeständen teurer machen? Welche anderen Ansätze gibt es, den durchschnittlichen Antibiotika-Verbrauch zu verringern? SUS hat den Sachverhalt mit drei Tierärzten und einer Betriebsleiterin diskutiert. Lesen Sie hier die Stellungnahmen. Mareike Schulte