Vom 12. bis 15. November findet mit der EuroTier wieder die Leitmesse für die Schweinehalter statt. Im Fokus: Künstliche Intelligenz, Tierwohlvermarktung und Umbau von Deck- und Abferkelstall.
Als sich die Schweinebranche vor zwei Jahren in Hannover versammelte, wirkten noch die Krisenjahre nach. Pandemie, Afrikanische Schweinepest (ASP), Schweinestau und ein langes wie tiefes Preistal hatten viele Betriebe an ihre Grenzen gebracht. Da fiel es schwer, den Blick nach vorne zu richten.
Zwei Jahre später stehen die Vorzeichen günstiger. Es mangelt zwar weiter nicht an Herausforderungen, aber zumindest die Märkte ermöglichen den Schweinebetrieben aktuell ein vernünftiges Einkommen. Daraus ziehen viele Schweinehalter wieder genügend Zuversicht, um an einem Zukunftskonzept für ihre Betriebe zu arbeiten. Und genau dafür kann die Messe in Hannover wertvolle Impulse liefern.
KI: Vielfältige Einsatzgebiete
Rund 2.100 Aussteller aus 55 Ländern werden auf rund 220.000 qm Hallenfläche bewährte und innovative Produkte und Dienstleistungen rund um die moderne Tierhaltung präsentieren. Unter dem großen Schlaglicht „We innovate animal farming“ wird dabei zweifellos der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) im Stall zu den heißesten Themen auf den Ständen und Veranstaltungen gehören.
Denn aktuell beschäftigen sich eine ganze Reihe von wissenschaftlichen Projekten und namhaften Stalltechnikherstellern damit, mithilfe von Sensoren und Kameras verschiedene Umgebungsparameter, Tieraktivitäten, Tierlaute oder Liegemuster zu erfassen und auszuwerten. Neben der Vorstellung vom smarten Schweinestall, der sich vollautomatisch an den Bedürfnissen der Tiere ausrichtet, haben die Wissenschaftler und Unternehmen vor allem die Haltung von unkupierten Tieren im Blick.
Investitionsbereitschaft ist da
Aber auch die etwas handfestere Stalltechnik rund um Klimatisierung, Fütterung und Aufstallungssysteme wird in Hannover wieder sehr präsent sein. Da passt es gut ins Bild, dass die beiden DLG-Studien „DLG Agrifuture Insights Winter 2023/2024“ und „DLG Agrifuture Insights Sommer 2024“ mit knapp 4.000 befragten Landwirten deutlich machen, dass sich die Investitionsbereitschaft in die Tierhaltung spürbar erholt hat.
Den Studien zufolge haben sich viele Schweinehalter vorgenommen, die gute Erlössituation zu nutzen, um ihre Ställe noch tierwohlorientierter zu gestalten. Für die Ferkelerzeuger liegt der Fokus dabei sicherlich auf den neuen Vorgaben der Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung für das Deckzentrum und den Abferkelstall. Unter Mästern wird dagegen viel darüber diskutiert, inwieweit sich der Um- oder Neubau von Außenklimaställen und die Haltung nach den Stufen 3 und 4 der staatlichen Tierhaltungskennzeichnung rechnet.
Alle weiteren Informationen zum EuroTier-Messebesuch finden Sie auch unter www.eurotier.com
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