Beringmeier: Schweinehaltung droht ein Zusammenbruch

Im digitalen Krisengipfel wies WLV-Präsident Hubertus Beringmeier auf die eklatante Lage der Schweinehalter hin.

Bauernpräsident Hubertus Beringmeier, Sprecher für den Bereich der Schweinehaltung im Deutschen Bauernverband, fand in seiner Analyse vor den annähernd 500 Teilnehmerinnen und Teilnehmern klare Worte: „Durch die Folgen der Corona-Pandemie, z. B. die vielen ausgefallenen Volksfeste, ist unser inländischer Absatz in weiten Teilen weggebrochen. In Kombination mit extrem hohen Futterkosten stehen wir vor einer dramatischen Situation, wie wir sie seit Jahrzehnten nicht hatten. Es droht ein flächendeckender Zusammenbruch der Strukturen – sowohl in der Landwirtschaft, als auch in den vor- und nachgelagerten Bereichen." Von der Bundesregierung fordern die Teilnehmer am Krisengipfel:

  • den Tierhaltern weiterhin den Zugang zu Corona-Hilfen zu ermöglichen, wie er auch anderen Wirtschaftsbereichen gewährt wird
  • umgehend Klarheit zu schaffen, wie der angestrebte Umbau der deutschen Tierhaltung finanziert werden soll

Beringmeier wörtlich: „Der Worte sind genug gewechselt. Was es braucht, sind Taten und zwar jetzt! Die hierzu erarbeiteten Vorschläge des Kompetenznetzwerks Nutztierhaltung liegen schon lange auf dem Tisch."
Carsten Spieker, Sprecher des Arbeitskreises Ferkelerzeugung im WLV, sieht neben der Politik auch den Lebensmitteleinzelhandel, die Großverbraucher und die Gastronomie in der Pflicht: „Diese Akteure legen angeblich großen Wert auf regionale Erzeugnisse. Wenn dies tatsächlich ernst gemeint ist, dann haben sie jetzt die Gelegenheit, gemeinsam mit uns zeitnah Preismodelle zu entwickeln und in den Markt einzuführen, die unseren Schweinehaltern angemessene Erzeugerpreise ermöglichen."