Transplantiertes Schweineherz mit Virus infiziert

Forscher gaben nun die Todesursache des Mannes bekannt, dem ein Schweineherz transplantiert worden war.

Laut den Angaben der Wissenschaftler war das Schweineherz mit einem porzinen Cytomegalovirus (PCMV) infiziert. Das berichtet die Frankfurter Rundschau. Nach Angaben der Uniklinik Baltimore, wo die Transplantation am 7. Januar 2022 durchgeführt worden war, soll das genetisch veränderte Schweineherz mehrmals auf Cytomegaloviren untersucht worden sein. Allerdings können sich diese Erreger ähnlich wie Herpesviren als „Schläfer“ im Körper aufhalten.

Durch die medikamentöse Unterdrückung des Immunsystems, die nötig ist, damit das Spenderorgan nicht abgestoßen wird, haben sich die Viren vermehrt. Eine Therapie mit drei antiviralen Medikamenten und Antikörpern gegen den Erreger schlug nicht an, sodass der Mann rund zwei Monate nach der Transplantation verstarb.

Deutsche Wissenschaftler fordern deshalb, künftig vor solchen Transplantationen genauere Tests anzuwenden – wie sie in Deutschland bereits etabliert seien. Mit dieser Nachweisstrategie hätte sich der Vorfall vermeiden lassen, vermutet Joachim Denner, Leiter der Arbeitsgruppe Virussicherheit der Xenotransplantation am Institut für Virologie der Freien Universität Berlin. Er betont aber auch, dass trotz des Todes des Patienten die ermutigenden Aspekte nicht übersehen werden sollten. Immerhin hat das Herz zwei Monate lang im Empfänger funktioniert.