Futtermittelwirtschaft erreicht vorläufigen Wachstumszenit

Am deutschen Futtermittelmarkt zeichnen sich für die kommenden Monate keine großen Preissprünge nach oben oder unten ab. Davon ist zumindest der Deutsche Verband Tiernahrung (DVT) überzeugt. Wie der Sprecher der DVT-Geschäftsführung, Dr. Hermann-Josef Baaken, bei einem Pressegespräch in Düsseldorf erklärte, ist die Rohstoffverfügbarkeit im laufenden Getreidewirtschaftsjahr insgesamt gut. Die Getreideernte sei in Europa wider Erwarten relativ gut ausgefallen. Außerdem sei es in anderen wichtigen Anbauregionen der Erde zu keinen Missernten gekommen; das gelte auch für die Sojabohnenproduktion. Mit Blick auf die Proteinfuttermittel bleibe spannend, wie hoch die Importe Chinas als Hauptabnehmer in den kommenden Monaten ausfielen, hob Baaken hervor. Sollte die weltweite Nachfrage hier bei vergleichsweise komfortablen Angebotsmengen eher verhalten bleiben, dürfte es zunächst keine Impulse für steigende Kurse geben. Wie der Verbandssprecher zur zukünftigen Produktionsentwicklung ausführte, sieht sich die Futtermittelwirtschaft auf einem vorläufigen Wachstumszenit angelangt. Noch nie sei in Deutschland so viel Misch- und Mineralfutter erzeugt worden wie im vergangenen Kalenderjahr, und zwar rund 24,0 Mio. t. Allerdings zeichne sich hier für das laufende Jahr ein Produktionsrückgang von 0,4 % ab, stellte Baaken fest. Ein Trend zur Abkehr von Mischfutter sei aber keineswegs erkennbar. So habe sich die Produktion von Schweinemischfutter mit einem Plus von 30 600 t oder 0,3 % auf 9896 Mio. t stabil entwickelt.Trotzdem seien die tierischen Veredlungsmärkte zurzeit in einer schwierigen Phase, so Baaken. Während die Kostensenkungspotentiale in der Landwirtschaft beim Futtermitteleinsatz zwar eher gering seien, sehe er nur eingeschränkte Wachstumspotentiale für die Futtermittelwirtschaft. So seien geringere Bestandsaufstockungen und teilweise sogar rückläufige Bestände als Folge der Teilnahme an der „Initiative Tierwohl“ zu beobachten. Im Einzelnen sei die Lage in der Schweineproduktion regional sehr unterschiedlich, erklärte Baaken. Außerdem seien viele Betriebe gut bis sehr gut mit Grundfutter versorgt, so dass weniger Futtermittel zugekauft werden müssten. AgE