Klare Trennung von Tierarzneimitteln und Futtermitteln

In der Europäischen Union wird gegenwärtig über eine neue Verordnung zu Tierarzneimitteln beraten. Wie die Bundesregierung dazu in einer Antwort auf eine Kleine Anfrage der Bundestagsfraktion die Linke mitteilte, soll nach ihrer Auffassung im neuen EU-Tierarzneimitterecht die therapeutische Vielfalt der Tierheilkunde erhalten bleiben. Die derzeit bestehenden Möglichkeiten der Tierhalter, sich für allopathische Medikamente oder homöopathische, phytotherapeutische oder anthroposophische Mittel alternativer Richtungen zu entscheiden, sollten uneingeschränkt fortbestehen, erklärt die Bundesregierung. Ebenso will sie dafür eintreten, dass Tierheilpraktiker im Rahmen der derzeitigen rechtlichen Möglichkeiten weiter ihren Beruf ausüben können. Die Verwendung von Einzelfuttermitteln oder Futtermittelzusatzstoffen zu therapeutischen Zwecken beziehungsweise die Umwidmung von Zusatzstoffen wie Vitaminen, Spurenelementen oder Aromastoffen zu Medikamenten soll jedoch weiterhin ausgeschlossen bleiben, da eine klare Trennung der Rechtsbereiche Tierarzneimittel und Futtermittel angestrebt wird.

Ob die komplementär-alternative Medizin einen Beitrag zur Vermeidung von Antibiotikaresistenzen leisten kann, darüber liegen der Bundesregierung keine wissenschaftlich gesicherten Erkenntnisse vor. Es gebe jedoch Forschungsvorhaben, die stellenweise auch vom Bund mitfinanziert würden, die sich aktuell mit dieser Frage beschäftigten. Die Bundesregierung wies ausdrücklich darauf hin, dass im weiteren Beratungsprozess auf EU-Ebene noch viele Änderungen im Verordnungsentwurf zum Tierarzneimittelgesetz zu erwarten seien. Das betreffe sowohl Fragen über zugelassene alternative Mittel, wie auch die Auswirkungen auf die Tätigkeit damit befasster Berufsgruppen. Die agrarpolitische Sprecherin der Linksfraktion, Dr. Kirsten Tackmann, äußerte die Befürchtung, dass durch die neue EU-Verordnung bewährte Regelungen für alternative Therapierichtungen wegfallen und dadurch die Anwendung der dabei zum Einsatz kommenden Tierarzneimittel erschwert wird. AgE