ZDS: Versorgung mit GVO-freien Soja problematisch

Der deutsche LEH hat angekündigt, zukünftig seine Eigenmarken unter anderem aus den Bereichen Fleisch und Wurstwaren mit dem "Ohne Gentechnik"-Label kennzeichnen zu wollen. Dazu müssten allerdings viel mehr landwirtschaftliche Nutztiere als bisher mit nicht-gentechnisch verändertem Futter gefüttert werden. Einer Studie des Thünen-Instituts zufolge wäre dies auch machbar, da die dafür erforderlichen Sojabohnen in bestimmten Regionen Brasiliens angebaut werden.Rund 80 % der weltweit angebauten Sojabohnen sind aber inzwischen gentechnisch verändert. Von Seiten der Futtermittelwirtschaft heißt es deshalb immer wieder, Soja, das nicht gentechnisch verändert ist, sei kaum noch verfügbar. Alternativ dazu wurden laut dem Deutschen Verband Tiernahrung in der deutschen Schweinehaltung 2014/2015 ca. 2,6 Mio. t Sojaschrotäquivalenten verfüttert.Die nun veröffentlichte Studie zeigt, dass Brasilien durch eine Ausweitung des Anbaus spätestens in zwei Jahren die benötigten Mengen an nicht-gentechnisch veränderten Soja liefern könnte. Nach Einschätzung des Zentralverbandes der Deutschen Schweineproduktion (ZDS) liegen die Wissenschaftler des Thünen-Instituts damit vermutlich richtig. Der ZDS hält allerdings auch nicht die Ausdehnung des Anbaus für das Problem, sondern die möglichen technischen Verunreinigungen auf dem Transportweg. Das Risiko, bei Überschreitung der Grenzwerte auf der teuer erzeugten Ware sitzen zu bleiben oder "kontaminierte" Ware vernichten zu müssen, trägt derzeit häufig allein der Erzeuger. Hier wäre mehr Solidarität von Seiten des Abnehmers (LEH) wünschenswert, so der Verband weiter.