Ferkel sind knapp – jetzt in Sauen investieren?

Nach einer langen Durststrecke können die deutschen Ferkelerzeuger endlich durchatmen: Die Ferkelpreise haben sich erholt und inzwischen die 60-€-Marke geknackt. Das Ferkelangebot ist knapp und die Nachfrage der Mäster rege.
Das liegt einerseits am leichten Bestandsabbau bei den Sauen, andererseits an dem zuletzt massiven Ausbau der Mastkapazitäten in vielen Teilen Deutschlands. Da die Investitionen abbezahlt werden müssen, werden die Mäster weiter einstallen – selbst wenn der Ferkelpreis noch ein paar Euros nach oben klettert.
Trotzdem darf die positive Entwicklung bei den Ferkelnotierungen nicht über folgende Punkte hinwegtäuschen:

  • Viele Betriebe haben ihre letzten finanziellen Reserven ausgeschöpft.
  • Die Futterkosten haben bislang wider Erwarten kaum nachgegeben.
  • Die Schlachtunternehmen machen deutlich, dass bei einem Schweinepreis von 1,60 € bis 1,65 € je kg SG Schluss ist. Höhere Preise ließen sich bei der hohen Exportabhängigkeit nicht durchsetzen.
Deshalb wachsen die Bäume bei der Ferkelnotierung nicht in den Himmel.Ob es sich also nur um eine Verschnaufpause handelt oder ob der Ferkelmarkt mittelfristig durch ein knappes Angebot und damit solide Preise gekennzeichnet ist, darüber gehen die Meinungen auseinander.
In jedem Fall ist jetzt die Gelegenheit, sich Gedanken über die Zukunft zu machen. Die erste Frage sollte lauten: Bin ich fit für die Gruppenhaltung ab 2013? Die zweite Frage heißt: Wie kann ich meinen Betrieb weiterentwickeln?
Entscheidet man sich für einen weiteren Wachstumsschritt in der Ferkelerzeugung, ist dies in der Regel mit dem Einstellen von Fremdarbeitskräften verbunden. Eine andere Option ist der Schritt ins geschlossene System, mit dem derzeit besonders viele Ferkelerzeuger liebäugeln.
SUS hat im aktuellen Brennpunkt 2/2012 vier Experten gefragt, welche Empfehlung sie geben.