Bayern: Ökoindex für Mutterrasseneber

in Zusammenarbeit mit den bayerischen Ökoverbänden haben die bayerischen Züchter einen Index zur Bewertung der Mutterrassen erarbeitet.

Die Bayerische Muttersau ist bekannt für optimale Wurfgrößen und eine gute Aufzuchtleistung. Das ist das Resultat einer erfolgreichen Zucht auf mehr lebendgeborene Ferkel, die sich infolge des Einsatzes der Genomik deutlich beschleunigt hat. Bereits seit 2010 wurde dabei zusätzlich der Schwerpunkt auf die Wurfvitalität gelegt. Durch die Einbeziehung von Totgeburten und untergewichtigen Ferkeln aus über 280 000 Würfen der Ferkelerzeugerstufe können diese Merkmale nun zusätzliches Gewicht erhalten. Damit kommt die EGZH insbesondere Ökobetrieben und Betrieben mit einem verhaltenem Managementinput entgegen.

In vielen Betrieben wird zunehmend Wert auf eine sehr gute Ferkelqualität gelegt, um den Managementaufwand geringer zu halten. Man verzichtet dort auf mehr lebendgeborene Ferkel, um Vorteile im Geburtsverlauf und in der Wurfhomogenität zu erhalten. Am deutlichsten zeigt sich die Änderung in nochmals geringeren Ferkelverlusten der entsprechenden Sauen.

Bayerischer Ökoindex (BÖI)

In Zusammenarbeit mit den Bayerischen Ökoverbänden und der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft wurde in mehreren Schritten die für solche Verhältnisse optimale Gewichtung der Einzelmerkmale erarbeitet.

Künftig werden die Mutterrasseneber der EGZH mit dem Bayerischen Ökoindex (BÖI) ausgezeichnet. Dabei werden die Merkmale Mütterlichkeit, Wurfhomogenität und Verbleiberate stärker als im konventionellen Zuchtwert gewichtet. Das Merkmal Fruchtbarkeit tritt etwas in den Hintergrund.

Demnächst wird der neue Bayerische Ökoindex im BaZI Schwein und in den Listen der Besamungsstationen mit dem Kürzel BÖI erkennbar sein. Damit steht allen Eigenremontierern mit EGZH-Genetik das Werkzeug zur Erzeugung sehr mütterlicher Sauen zur Verfügung.

Optimiert kann dies durch die Nutzung der Genomik in der eigenen Sauenherde zum Erhalt der individuellen BÖIs für jede Bestands- bzw. Jungsau werden. Einmalig in Deutschland kann man zusätzlich Informationen über die Coliresistenz (F 4 und 18) seiner Sauen erhalten. Damit ist die Basis für geringe Aufzuchtverluste gelegt.


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