Vion schließt 2021 mit Verlust ab ​ ​ ​ ​

Die schwierigen Marktbedingungen sorgten für ein Minus von 29 Mio. €.

Die niederländisch-deutsche Vion Food Group hat in einem schwierigen Geschäftsjahr 2021 bei rückläufigen Umsätzen und steigenden Kosten einen Verlust eingefahren. Wie der Fleischkonzern am vergangenen Donnerstag mitteilte, war aufgrund niedriger Preise und volatiler Marktbedingungen gegenüber 2020 ein Erlösrückgang von 304 Mio Euro oder 6,2 % auf rund 4,60 Mrd. € zu verkraften. Dabei sank die Absatzmenge um 1,9 % auf knapp 2 Mio. t, auch weil Lieferketten gestört und die Produktion zwischenzeitlich wegen Corona eingeschränkt war. Beim bereinigten Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) kam es zu einem Rückgang von 122,3 Mio. € auf 40,0 Mio. €. Unter dem Strich ergab sich ein Jahresverlust von 29,0 Mio. €, so dass für 2021 keine Dividende ausgewiesen wird.

„Globale Entwicklungen und regionale Marktdynamiken haben das Jahr 2021 bei Vion geprägt: Insbesondere Deutschland stand vor einer Reihe außergewöhnlicher Herausforderungen“, erklärte Vion-Geschäftsführer Ronald Lotgerink. Die Corona-Pandemie, die Afrikanische Schweinepest (ASP), der Verlust wichtiger Exportmärkte für Schweinefleisch wie China, der steile Anstieg der Schlachtrinderpreise sowie die deutlich höheren Arbeitskosten aufgrund neuer gesetzlicher Regelungen hätten insbesondere in Deutschland das Ergebnis belastet. Nun käme der Ukraine-Krieg hinzu. Zwar hat Vion nach eigenen Angaben keine Geschäftsbeziehungen in Russland und nur wenige in der Ukraine, doch sei aufgrund der Preissteigerungen für Rohstoffe mit einer Kosteninflation auf allen Stufen in der Fleischbranche zu rechnen.

Lotgerink betonte, dass die Vion 2022 an ihrer Strategie von „transparenten und nachhaltigen Lebensmittelketten basierend auf der Kundennachfrage“ festhalten werde. Dabei habe man bereits Meilensteine erreicht. So sei die Biokette „De Groene Weg“ in Deutschland und Belgien gestartet und ein erster Webshop eröffnet worden. Vion sei die Nummer eins auf der Transparenz-Benchmark der 500 größten Lebensmittelunternehmen in den Niederlanden .Beim Klimaschutz engagiere sich das Unternehmen in der Science Based Targets initiative (SBTi) und habe sich zur Emissionsreduzierung mit festgelegtem Ziel verpflichtet. Der belgische Rindfleischerzeuger Adriaens sei übernommen worden, um die regionale Präsenz zu stärken. Zudem sei die „Good Farming Star-Lieferkette“ ausgebaut und mit deren Digitalisierung begonnen worden. AgE


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